„Friedensvisionen“ – Dülmener Männerchor begeistert in St. Joseph
Fast vollständig gefüllt war am späten Sonntagnachmittag die St. Joseph Kirche, in der der Dülmener Männerchor das Konzert „Friedensvisionen“ gegeben hat.
Leitungsteamsprecher Klaus Demes begrüßte das Publikum zum Konzert, das aus Anlass der Ausstellung „Kunstkrater – Does The Ground Remember“ stattfand. Dabei wies er darauf hin, dass bereits seit Mitte letzten Jahres Gespräche mit Dr. Wolfgang Werner vom „Förderverein Kulturort St. Joseph“ geführt wurden. Für diesen war es ein besonderes Anliegen, den Kulturort St. Joseph mit der Ausstellung und dem Dülmener Männerchor thematisch zu verbinden.
Dem Chorleiter Christian Parsiegel gelang es dabei, klassische – zum Teil kirchliche – mit zeitgenössischer Chorliteratur zu einem abwechslungsreichen und ansprechenden Klangkaleidoskop zum Thema Frieden zu verbinden. Die großartige Akustik des Kulturortes St. Joseph ließ die über 40 Männerstimmen voll zur Geltung kommen und schuf eine ansprechende Atmosphäre für die Aufführung. Aber auch Christian Parsiegel selbst zog im wahrsten Sinne des Wortes alle Register der Orgel von St. Joseph.
Er eröffnete den Konzertabend mit dem Präludium und der Fuge in G-Dur von Dietrich Buxtehude. Danach stimmte im ersten Gesangsblock der Dülmener Männerchor mit „Klängen der Freude“, „O Herr, gib Frieden“ und „Herr großer Gott“ auf das Thema Friedensvisionen ein. Es folgten kurze, thematisch abgestimmte Gedichtvorträge von Christian Morgenstern, Clemens Brentano und Friedrich Schiller, mit Gefühl und emotionalem Engagement vorgetragen von Vinay Lovermann.
Im zweiten Gesangsblock wandte sich der Chor zeitgenössischer und sozialkritischer Musik zu. Mit Titeln wie „Die Rose“ von Bette Midler, „Ich glaube“ und „Ihr von Morgen“ regte der Chor zum Nachdenken an. Die beiden letzten Lieder stammten aus der Feder von Udo Jürgens.
Christian Parsiegel setzte die Traumreise an der Orgel mit „Nun danket alle Gott“ von Siegfried Karg-Ehlert fort und leitete damit den dritten Gesangsblock ein. Hier begleitete er den Chor bei „Lobt den Herrn der Welt“. Es folgte „O Herr, welch ein Abend“ mit Solist Bernd Schmitz. Mit dem Lied „Maria Lassu“ von Bepi de Marzi bewies der Chor, dass es sich wirklich gelohnt hat, aus ehemals drei Einzelchören einen stimmgewaltigen Chor zu bilden. Der Gesangsblock wurde mit dem Lied „Frieden“ von Gotthilf Fischer beendet.
Christian Parsiegel zog anschließend alle Register, als er die Toccata d-Moll von Johann Sebastian Bach auf der Orgel intonierte. Der Dülmener Männerchor stimmte danach gesanglich in das Orgelwerk „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ ein – Gänsehaut-Feeling pur. Die ausgewogene Mischung der Stimmen und die Dynamik der Vorträge führten zu einem harmonischen Klangbild. Mit ihrer emotionalen Interpretation der Stücke berührten die Sänger das Publikum.
In seinem Schlusswort lobte Dr. Wolfgang Werner die gelungene Verbindung von Musik, Ausstellung und Kulturort St. Joseph und bedankte sich bei Christian Parsiegel und dem gesamten Chor für das Konzert. Dabei brachte er den Wunsch zum Ausdruck, dass sich künftig auch neue, jüngere Sänger dem Chor anschließen mögen, um die musikalische Tradition und den gemeinsamen Genuss auch für kommende Generationen lebendig zu erhalten. In seiner Rede wies er auch darauf hin, dass der Förderverein Kulturort St. Joseph seine Arbeit fortsetzen werde, damit auch in Zukunft solch großartige Konzerte weiterhin stattfinden können. Dafür erhielt er großen Applaus von den Besucherinnen und Besuchern.
Als letzten offiziellen Liedvortrag beschloss der Chor das Konzert mit dem „Vater unser“ in der Version von Hanne Haller. Das Publikum zeigte sich mit Applaus und stehenden Ovationen begeistert, sodass der Chor mit „Harmonie führt uns zusammen“ um eine Zugabe nicht herumkam. Es war ein dem Anlass angepasstes, wunderschönes Konzert.
Das Publikum wurde vom Dülmener Männerchor zum Nachdenken, Innehalten und Hoffen eingeladen – das ist ihnen gelungen!